Risiken auf Verkaufs- und Auktionsplattformen

Geändert am 04.07.2007
Risiko: Treuhandservice

Stichworte: Einkaufs-Betrug, Falsches Transportunter-
nehmen, Falscher Treuhandservice, Fraud Escrow,
Transportunternehmen, Treuhandservice

Mit falschen Treuhandservices beziehungsweise falschen Transportunternehmen (»Fraud Escrow«) werden Käufer und Verkäufer betrogen. Ein Beispiel für ein falsches Transportunternehmen in Form eines Bildschirmfotos:

  

Verkauf nicht vorhandener Ware
Besonders günstige Angebote für Kraftfahrzeuge, Motorräder oder andere hochpreisige Artikel werden auf Verkaufs- und Auktionsplattformen eingestellt, dem Käufer wird ein Zahlungs- und Transportdienst empfohlen, der angeblich beide Seiten vor Verlusten absichert: ein Treuhandservice.
Dem Käufer wird vorgegaukelt, der hochpreisige Artikel sei bereits eingeliefert, er könne den Transportweg per Tracking-Nummer online verfolgen. Der Artikel würde aber erst freigegeben, wenn er dem „Service“ die Zahlung bevorzugt per Western Union-Bargeldtransfer-Service nachweist. Sobald die Zahlung wie gewünscht nachgewiesen ist, kann an irgendeinem Ort der Welt das Geld sofort bar abgeholt werden. Danach bricht der Kontakt zum „Verkäufer“ und auch zum „Service“ ab, das Geld ist unwiederbringlich verloren, die falsche Treuhandseite verschwindet nach wenigen Tagen.
Einkauf hochpreisiger Ware
Ein seriöser Verkäufer wird Verständnis dafür zeigen, wenn Einkäufe von hochwertigen Artikeln wie Schmuck, Uhren, teure Kameras usw. über einen Treuhandservice abgewickelt werden sollen. Dieser präsentiert sich auf einer Internetseite mit allen Eigenschaften, die man von einem seriösen Dienst erwartet. Erst die Abfrage der Registrierungsdaten bei einem sogenannten »Whois«-Dienst zeigt möglicherweise, dass die entsprechende Internet-Präsenz erst vor wenigen Tagen erstellt wurde, einzig zur Unterstützung des geplanten Betrugs. Oft ist die Seite nach wenigen Tagen, nach einer Meldung über den Missbrauch der Seite (»abuse«) oder auch auf behördliche Anordnung, wieder aus dem Netz genommen.
Die vermeintlich durch den Treuhandservice abgesicherte Ware - wertvoller Schmuck etwa - ist zu diesem Zeitpunkt aber bereits beispielsweise in einer dubiosen Paketsammelstelle im Hinterzimmer eines spanischen Lokals abgeholt worden. Weder die Empfänger noch die Ersteller des falschen Treuhand-Dienstes werden zum Zeitpunkt der Entdeckung der ausbleibenden Zahlung noch greifbar sein. Zum betrügerischen Einkauf werden auch Gehackte Mitgliedskonten (»Account-Takeover« - »ATO«) auf Auktionsplattformen benutzt, da bereits positiv bewertete abgewickelte Auktionen für den Verkäufer eine Verifizierung der Adresse vorgaukeln.

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