Bei der „Nigeria-Methode“ wird in der Regel per E-Mail eine großzügige Bezahlung angeboten, um die Verkäufer dazu zu verführen, die eingekaufte Ware möglichst schnell nach Nigeria zu verschicken. Obwohl der Versand der eingekauften Ware nahezu immer nach Nigeria erfolgen soll (
aber Achtung: seit Ende 2006 versuchen die mutmaßlichen Betrüger auch, sich die Waren in südeuropäische Länder wie zum Beispiel Spanien und Italien schicken zu lassen, von dort leiten Strohmänner die Ware nach Nigeria weiter), wird vorgetäuscht, dass der Käufer selbst aus einem Drittland stammt oder sich in einem Drittland aufhält. Der Versand nach Nigeria und die Eile werden mit verschiedensten, phantasiereichen Geschichten begründet - Beispiele:
- Die eingekaufte Ware soll ein Geschenk (zum Beispiel für eine bevorstehende Hochzeit) sein.
- Die eingekaufte Ware soll ein dringender Bedarf für eine Ausbildung sein.
- Der Käufer selbst hätte bereits eine Auslandsreise nach Nigeria gebucht.
- ...
Gerne wird als vertrauensbildende Maßnahme in den E-Mails die Zugehörigkeit zu einer angesehenen Familie oder zu einer kirchlichen Gruppe erwähnt. Der zeitnahe Kauf von viel weiterer Ware, der zum Beispiel bei eBay durch eine Abfrage der Gebote ersichtlich ist, wird auch schon mal mit der Ausstattung eines ganzen Priester-Seminars begründet.
Oft soll dann gar nicht erst abgewartet werden, bis die Auktion regulär ausgelaufen ist, sondern es wird darum gebeten, das entsprechende Angebot vorzeitig zu beenden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird als Kaufpreis gerne ein überhöhter Phantasiepreis angeboten. Da die Käufer in der Regel aber deutsche Angebotstexte nicht verstehen, kommen dabei auch kuriose Angebote zustande: so kann es zum Beispiel vorkommen, dass für ein defektes Handy 500,00 EURO geboten wird.
Zusätzlich bieten die Käufer an, die vollen Transportkosten zu übernehmen oder die Ware abholen zu lassen. Erst im Nachhinein stellt sich dann heraus, dass die beauftragte Transportfirma (zum Beispiel UPS-Paketdienst, FedEx, ...) sich dann erneut an die Adresse des Verkäufers wendet, bei der die Ware abgeholt wurde, um die Versandkosten einzutreiben, die schnell die Höhe von 300,00 EURO und mehr erreichen.
Zur Beschleunigung der Transaktion werden auch dubiose Zahlungsmethoden vorgeschlagen, die gleichzeitig auch eine trügerische Sicherheit vorgaukeln sollen: falsche Treuhandservices, falsche Transportunternehmen, Scheckzahlungen, ... aber auch echte Treuhandservices. Werden echte Treuhandservices von den mutmaßlichen Betrügern akzeptiert, so fälschen die mutmaßlichen Betrüger die E-Mails mit der Bestätigung des Zahlungseingangs beim Treuhandservice (diese E-Mails stammen also nicht von dem vermeintlich genutzen Treuhandservice, sondern von den mutmaßlichen Betrügern selbst). Auch E-Mails von Banken Zahlungsservices und Banken (Beispiele:
PPPay.com,
Butterfield Private Bank,
CitiBank UK,
Barklays Bank,
Lloyds Bank,
Bank of Essex, ...) werden von den mutmaßlichen Betrügern gerne gefälscht, selbst die Bezahlung über den PayPal-Zahlungsservice bietet keine Sicherheit, da die mutmaßlichen Betrüger den Kaufpreis rückbuchen können. Sogar gestohlene Kreditkarten werden zu Zahlungen verwendet.
Versenden Sie niemals Ware nach Nigeria, die Sie auf Auktionsplattformen oder Verkaufsplattformen verkauft haben, egal wie attraktiv und sicher Ihnen die Transaktion erscheint.